Am 24. Februar 2025 gab die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bekannt, dass sie ihre Untersuchung gegen den Broker Robinhood ohne weitere Maßnahmen eingestellt hat. Zuvor wurden bereits die Verfahren gegen Coinbase und den NFT-Marktplatz OpenSea fallengelassen.

Diese Entwicklungen deuten auf eine veränderte Haltung der SEC gegenüber Krypto-Unternehmen hin und könnten weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben.

Hintergrund der eingestellten Verfahren

Robinhood

Die SEC untersuchte, ob Robinhood bestimmte Krypto-Assets auf seiner Handelsplattform ohne entsprechende Registrierung als Wertpapiere angeboten hatte.

Am 24. Februar 2025 teilte Robinhood mit, dass die SEC ihre Untersuchung beendet hat und keine Vollstreckungsmaßnahmen gegen das Unternehmen plant. Dan Gallagher, Chief Legal Officer von Robinhood, äußerte sich zufrieden über den Abschluss der Untersuchung und betonte die Verpflichtung des Unternehmens zur Einhaltung der Bundeswertpapiergesetze.

Coinbase

Coinbase, eine der größten Kryptowährungsbörsen weltweit, sah sich ebenfalls einer Klage durch die SEC ausgesetzt. Der Vorwurf lautete, dass das Unternehmen Handelsplattformen für nicht registrierte Wertpapiere bereitgestellt und unzulässige Staking-Dienste angeboten habe.

Die Klage wurde nun zurückgezogen, was als positives Signal für regulierte Krypto-Handelsplattformen interpretiert werden kann.

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OpenSea

Der NFT-Marktplatz OpenSea stand ebenfalls im Fokus der SEC, da einige der auf der Plattform gehandelten NFTs als unregistrierte Wertpapiere eingestuft wurden.

Die SEC sah in OpenSea eine Plattform, die sich nicht an traditionelle Wertpapiergesetze gehalten hat. Mit der Einstellung des Verfahrens wird nun diskutiert, ob NFTs langfristig als digitale Sammlerstücke oder doch als Finanzprodukte reguliert werden sollten.

Veränderungen in der SEC-Führung und deren Einfluss

Die Einstellungen der Verfahren scheinen nicht von ungefähr zu kommen. Nach der Wiederwahl von Präsident Donald Trump trat Gary Gensler im Januar 2025 von seinem Posten als SEC-Vorsitzender zurück.

Trump ernannte Mark T. Uyeda zum amtierenden Vorsitzenden und nominierte Paul Atkins als dauerhaften Nachfolger. Beide gelten als kryptofreundlich eingestellt, was auf eine mögliche Neuausrichtung der SEC-Strategie hindeutet.

Einrichtung der Krypto-Taskforce

Am 21. Januar 2025 gründete die SEC unter der Leitung von Kommissarin Hester Peirce zudem eine Krypto-Taskforce. Ziel dieser Taskforce ist es, einen klaren regulatorischen Rahmen für Krypto-Assets zu entwickeln, der Innovation fördert und gleichzeitig den Anlegerschutz sicherstellt.

In den vergangenen Wochen führte die Taskforce Gespräche mit verschiedenen Branchenvertretern, darunter die Crypto Council for Innovation und der Infrastrukturprovider Zero Hash, um die Regulierung von Krypto-Assets zu diskutieren.

Auswirkungen auf die Krypto-Branche

Die jüngsten Entscheidungen der SEC könnten einen Wendepunkt in der US-amerikanischen Krypto-Regulierung markieren. Die Einstellung mehrerer Verfahren signalisiert möglicherweise eine offenere Haltung gegenüber Krypto-Unternehmen und könnte die Rechtsunsicherheit in der Branche verringern.

Unter der neuen Führung scheint die SEC bereit zu sein, mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um klare und faire Richtlinien zu entwickeln.

Hoffnung für Ripple?

Nun wächst auch in der Branche die Hoffnung, dass zudem das Verfahren gegen Ripple Labs, das seit 2020 andauert, final eingestellt wird. Die SEC warf Ripple vor, mit dem Token XRP ein nicht registriertes Wertpapier verkauft zu haben.

Das Verfahren hat dem Unternehmen bislang hunderte Millionen Dollar gekostet. Ripples Anwalt deutete an, dass die aktuellen Entwicklungen ein gutes Zeichen für eine baldige Einigung oder Einstellung des Verfahrens sein könnten.

Teilerfolge für Ripple Labs

Ripple Labs konnte dennoch im Verlauf des Verfahrens mehrere Teilerfolge verzeichnen:

Juli 2023: Richterin Analisa Torres entschied, dass der Verkauf von XRP an Kleinanleger nicht als Wertpapiertransaktion zu werten sei. Diese Entscheidung stellte einen bedeutenden Sieg für Ripple dar und beeinflusste die regulatorische Landschaft für Kryptowährungen maßgeblich.
August 2024: Ein Gericht in Manhattan verurteilte Ripple zu einer Geldstrafe von 125 Millionen US-Dollar wegen des unrechtmäßigen Verkaufs von XRP-Token. Ursprünglich hatte die SEC eine Strafe von 2 Milliarden US-Dollar gefordert, sodass das reduzierte Strafmaß als weiterer Teilerfolg für Ripple gewertet werden kann.

Ausstehende Verfahren und zukünftige Entwicklungen

Trotz dieser Erfolge sind noch einige Aspekte des Verfahrens ungelöst:

Berufung der SEC: Im Oktober 2024 legte die SEC Berufung gegen das Urteil von Richterin Torres ein, insbesondere gegen die Entscheidung, dass XRP-Verkäufe an Kleinanleger keine Wertpapiertransaktionen darstellen. Die Behörde argumentiert, dass dieses Urteil im Widerspruch zu bestehenden Präzedenzfällen des Obersten Gerichtshofs stehe.
Mögliche Einigung: Die Entfernung der Klage gegen Ripple von der SEC-Website im Januar 2025 führte zu Spekulationen über eine mögliche Einigung zwischen beiden Parteien. Rechtsexperten warnen jedoch vor voreiligen Schlüssen, da offizielle Bestätigungen bislang fehlen.

Fazit

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die SEC unter neuer Leitung eine pragmatischere Herangehensweise an die Regulierung von Kryptowährungen und digitalen Assets wählt.

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Investoren eine neue Ära der Rechtssicherheit und Marktstabilität einläuten.

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Behörde weitere Verfahren gegen Krypto-Unternehmen einstellt und wie sich die regulatorischen Rahmenbedingungen in den USA weiterentwickeln.

Eins ist jedoch klar: Die Entscheidungen der SEC vom Februar 2025 könnten der Beginn eines neuen Kapitels für die Krypto-Industrie sein.

SEC stellt Klagen gegen Robinhood, Coinbase und OpenSea ein – Was bedeutet das für die Krypto-Branche?