Stablecoins sind ein zentraler Bestandteil des Kryptomarkts. Besonders bei internationalen Zahlungen spielen sie eine große Rolle. Auch für kurzfristige Gewinnmitnahmen sind sie hilfreich, da man das Krypto-Ökosystem nicht verlassen muss.

Allerdings geraten einzelne Stablecoins immer wieder in Kritik oder verlieren zeitweise ihre Wertbindung. Mit der Einführung der MiCA-Verordnung im Jahr 2025 verändert sich die Regulierung dieser digitalen Assets in Europa grundlegend. In diesem Artikel erfährst Du, welche Stablecoins als sicher gelten und welche durch MiCA reguliert werden.

Die Sicherheit eines Stablecoins wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst – darunter Transparenz, regulatorische Einhaltung, Rücklagenstruktur und Marktvertrauen. Stablecoins, die klaren gesetzlichen Vorgaben entsprechen und regelmäßig geprüfte Reserven nachweisen, gelten als besonders verlässlich.

Überblick über sichere Stablecoins

Ein sicherer Stablecoin basiert auf nachvollziehbarer Transparenz, regulierter Emission und einer klaren Rückdeckung. Nur wenn die ausgegebenen Token vollständig abgesichert sind und das System öffentlich überprüfbar ist, kann echtes Vertrauen entstehen. Gerade vor dem Hintergrund der neuen EU-Regulierung ist dieser Aspekt besonders relevant.

USD Coin (USDC)

USDC wird von Circle herausgegeben und gilt als einer der transparentesten Stablecoins auf dem Markt. Regelmäßige Audits und die Einhaltung der EU-Vorgaben machen ihn zur ersten Wahl für viele europäische Nutzer. Als MiCA-konformer Stablecoin bleibt er auch 2025 problemlos handelbar.

Tether (USDT)

USDT ist nach Marktkapitalisierung der größte Stablecoin und wird von Tether Limited ausgegeben. Trotz seiner weiten Verbreitung gab es in der Vergangenheit Kritik an der Transparenz der Reservehaltung.

Zwar erfüllt USDT aktuell nicht alle MiCA-Vorgaben, jedoch hat Tether ein vollständiges Audit angekündigt. Bisherige Zweifel konnten sich nie in Form tatsächlicher Verluste bestätigen. Deshalb bleibt USDT auch 2025 ein relevanter und vergleichsweise sicherer Stablecoin – allerdings nicht für den regulierten Handel innerhalb der EU.

USDS (ehemals DAI)

Im Rahmen des MakerDAO-Endgame-Plans wurde der dezentrale Stablecoin DAI im Jahr 2024 durch USDS ersetzt. Die dahinterstehende Organisation firmiert seither unter dem Namen Sky. Nutzer können ihre alten DAI-Token im Verhältnis 1:1 in USDS umwandeln. Das neue Modell belohnt das Halten von USDS mit dem Governance-Token SKY.

Obwohl USDS weiterhin als dezentraler Stablecoin positioniert wird, äußert ein Teil der Krypto-Community Kritik an potenziellen Zensurfunktionen und einer schleichenden Zentralisierung. Dennoch bleibt USDS für DeFi-Anwendungen von Bedeutung – vor allem wegen seiner tiefen Integration in bestehende Protokolle.

Euro Coin (EUROC)

EUROC ist der auf den Euro lautende Stablecoin von Circle. Als vollständig MiCA-konformer Stablecoin erfüllt EUROC sämtliche regulatorischen Anforderungen in der EU. Damit bietet er eine digitale Alternative zum Euro, die insbesondere für europäische Nutzer interessant ist.

Die MiCA-Verordnung und ihre Auswirkungen auf Stablecoins

Die MiCA-Verordnung („Markets in Crypto-Assets“) ist das erste umfassende Regelwerk der EU für Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte. Ziel ist es, den Kryptomarkt sicherer, transparenter und verbraucherfreundlicher zu gestalten. Für Stablecoins bringt MiCA klare Richtlinien – unter anderem zu Rücklagen, Lizenzpflicht und Berichtspflichten.

Wichtig ist jedoch: Stablecoins, die nicht unter MiCA reguliert sind, dürfen weiterhin genutzt werden – sie dürfen lediglich nicht mehr auf regulierten Plattformen in der EU angeboten werden.

Was ist MiCA?

MiCA ist die erste länderübergreifende Regulierung für digitale Vermögenswerte in der Europäischen Union. Sie legt klare Anforderungen fest, unter welchen Bedingungen Unternehmen Kryptowährungen herausgeben oder handeln dürfen. Im Fokus stehen dabei vor allem Verbraucherschutz und finanzielle Stabilität.

Für Stablecoins bedeutet das: Nur wer bestimmte Standards erfüllt, darf künftig am europäischen Markt teilnehmen. Obendrein soll sichergestellt werden, dass Stablecoins tatsächlich eine stabile Wertbindung aufweisen und ihre Emittenten zuverlässig arbeiten.

Anforderungen an Stablecoins unter MiCa

Ein MiCA-regulierter Stablecoin muss von einem lizenzierten E-Geld-Institut oder Kreditinstitut herausgegeben werden. Zudem müssen jederzeit ausreichende Rücklagen vorhanden sein, die sicher – zum Beispiel bei EU-Banken – verwahrt werden.

Emittenten sind zudem verpflichtet, regelmäßige Berichte einzureichen und sich einer behördlichen Aufsicht zu unterwerfen. Stablecoins mit besonders großer Reichweite unterliegen zusätzlichen Anforderungen. Damit soll verhindert werden, dass ein einzelner Stablecoin zu einem systemischen Risiko wird.

Welche Stablecoins sind durch MiCA reguliert?

Bis April 2025 haben zehn Unternehmen von der EU die Zulassung erhalten, Stablecoins gemäß MiCA herauszugeben. Dazu zählen:

Circle: EURC, USDC
Crypto.com & 1S1C: USD1
Fiat Republic: ENEUR
Membrane Finance: EURe, eUSD
Quantoz Payments: EURD, EURQ, USDQ
Schuman Financial: EURØP
Société Générale (SG Forge): EURCV
StablR: EURR, USDR
Stable Mint: EURSM

Bemerkenswert ist, dass einige der bekanntesten Stablecoins wie USDT derzeit nicht auf dieser Liste stehen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie unsicher sind – sie erfüllen lediglich nicht die spezifischen EU-Vorgaben.

Tipps für die Auswahl eines sicheren Stablecoins

Die Wahl eines sicheren Stablecoins ist wichtig, um Risiken im Kryptomarkt zu minimieren. Dabei solltest Du verschiedene Kriterien beachten, die über die reine Regulierung hinausgehen.

Auch wenn die MiCA-Verordnung wichtige Standards setzt, bedeutet eine fehlende MiCA-Regulierung nicht automatisch, dass ein Stablecoin unsicher ist. Große und etablierte Stablecoins wie USDT haben bewiesen, dass sie trotz fehlender vollständiger MiCA-Konformität sicher und stabil sein können.

Auf welche Kriterien Du achten solltest

Beim Vergleich verschiedener Stablecoins solltest Du folgende Punkte prüfen:

Transparenz: Achte darauf, ob der Emittent regelmäßige Berichte über die Reserven veröffentlicht. Eine transparente Offenlegung schafft Vertrauen.
Deckung der Reserven: Der Stablecoin sollte vollständig durch liquide Mittel oder gleichwertige Vermögenswerte gedeckt sein. So wird sichergestellt, dass Nutzer jederzeit ihre Token gegen Fiat-Währungen eintauschen können.
Regulierung und Lizenzierung: Eine MiCA-konforme Lizenzierung oder eine Anerkennung durch andere Aufsichtsbehörden spricht für zusätzliche Sicherheit.
Markterfahrung: Stablecoins mit langer Historie und hoher Marktkapitalisierung, wie USDT oder USDC, haben sich über Jahre hinweg bewährt.
Liquidität: Ein hoher Handelsumsatz auf verschiedenen Plattformen zeigt, dass der Stablecoin breit akzeptiert wird und sich schnell tauschen lässt.
Technische Sicherheit: Verlässliche Smart Contracts und Schutzmaßnahmen gegen Angriffe auf die Blockchain-Infrastruktur sind wichtige Kriterien.

Regulierte vs. unregulierte Stablecoins

MiCA-regulierte Stablecoins erfüllen verbindliche Vorgaben – etwa zur Reservehaltung, Transparenz und Prüfung durch Behörden. Sie bieten europäischen Nutzern damit ein hohes Maß an Rechtssicherheit.

Unregulierte Stablecoins hingegen unterliegen zwar nicht denselben gesetzlichen Rahmenbedingungen, können aber durch freiwillige Audits, technologische Sicherheit und breite Marktakzeptanz ebenfalls vertrauenswürdig sein.

USDT ist hier ein anschauliches Beispiel: Trotz fehlender MiCA-Konformität bleibt er einer der meistgenutzten Stablecoins weltweit – mit einer beachtlichen Erfolgsbilanz über viele Jahre hinweg.

Welche Stablecoins sind 2025 noch sicher? Ein Überblick